Druckluftharmonium Schiedmayer Pianofortefabrik ca. 1887

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71139 Baden-Württemberg - Ehningen
19.03.2024
  • Zustand Gut

Beschreibung

Schiedmayer-Druckluftharmonium von 1887

Erbauer: Schiedmayer Pianofortefabrik Stuttgart
Seriennummer: 25061
Baujahr lt. Eingravierung auf Oktavplatte C-H von Cor Anglais 8‘: [frühestens]1887
Druckwindharmonium mit [einfacher] Expression
Tastaturumfang: C-c‘‘‘‘
Teilung: e‘/f‘
Stimmton [original]: a‘ 437 Hz.
Maße: 120 cm breit – 122 cm hoch – 73 cm tief [ohne die montierten Schwerlastrollen]
Gewicht ca. 150 kg. Auf den vier Schwerlastrollen lässt es sich leicht bewegen.

16 Register
5 durchgehende Spiele. 305 Zungen

Sourdine 8‘ [wirkt auf (4)]
Forte [fixe]
(5) Violoncello 8‘
(4) Basson 8‘
(3) Clairon 4‘
(2) Bourdon 16‘
(1) Cor Anglais 8‘
Grand Jeu
Expression
(1) Flûte 8‘
(2) Clarinette 16‘
(3) Flageolet 4‘
(4) Hautbois 8‘
(5) Cremona 8‘[schwebend gestimmt]
Forte [fixe]
Tremolo 8‘ [wirkt auf (4)]

Der rechte Kniehebel öffnet die Forteklappen über den hinteren Spielen (3), (4), (5).
Der linke Kniehebel schaltet das Grand Jeu (im Bass (1)-(5); im Diskant (1)-(4)).
Der Fortezug im Diskant öffnet über einen Fadenzug auch eine Klappe über Spiel (2). Die Clarinette 16‘ bekommt dadurch einen helleren, solistischeren Klang.
Der Balg hält bei gezogenem a‘ der Flûte 8‘ ca. 60 sec Luft.

Ich habe das Instrument 1994 durch Vermittlung des Schweizer Harmoniumrestaurators Kurt Fuchs erwerben können. Er hat es mir – nach meinen damaligen finanziellen Möglichkeiten – spielbar gemacht. Das Gehäuse habe ich zusammen mit meinem Vater selbst so weit überholt, dass es einen gefälligen Anblick in meinem Wohnzimmer bot (Wurzelholzfurnier; Schellack). Beim Kauf befand sich das Gehäuse nicht mehr im originalen Zustand, z.B. fehlte das ursprüngliche Notenpult. Da wir damals keine Bilder des originalen Gehäusetyps zur Verfügung hatten, haben wir ein passendes Notenpult zum Aufstecken selbst kreiert, und es dabei belassen, dass der Deckel über der Tastatur sich nicht mehr vollständig schließen ließ.

2005 wurde das Innenleben des Instruments durch den niederländischen Harmoniumrestaurator Louis Huivenaar vollständig restauriert. (Unterlagen vorhanden). Im Zug der Restaurierung fielen fünf Porzellanplättchen aus den dazugehörigen Registerzügen heraus und zerbrachen. Wir haben die Bruchstücke damals wieder zusammengesetzt und eingeklebt. Leider sieht man das. Aktuell halten vier Zungen die Stimmung nicht mehr und müssen ausgetauscht werden, was noch nicht geschehen ist. [Im Violoncello 8‘ Fis und d‘. Im Basson 8‘ G. Im Cor Anglais 8‘: H. Kosten pro Zunge ca. 90 Euro.]

Das Instrument hat einen kräftigen Klang. Allerdings scheint mir der Klang schon runder zu sein als bei den früheren Druckwindharmonien. Aufgrund des perfekt restaurierten Balgs und der ausgezeichnet wirkenden Expression hat es eine große dynamische Bandbreite. Das Piccolo 4‘ im Diskant reagiert im Pianobereich allerdings leicht verzögert.
Das Instrument eignet sich hervorragend für César Franck, Alexandre Guilmant, J.A. Lefebure-Wély oder Leon Boëllmann; und für viele deutsche Kompositionen und Bearbeitungen für einfaches Druckwindharmonium.
Eine schöne Ergänzung zum Vierspiel ist Violoncello/Cremona 8‘; streichender Klang mit großer dynamischer Bandbreite; im Diskant schwebend mit Flûte 8‘ [weicher] oder/und Basson 8‘ [schärfer]. Das Grand Jeu ist „eine Wucht“ und lässt sich auch mit Expression problemlos spielen.

Es würde mich sehr freuen, wenn das Instrument einen Liebhaber fände. Leider habe ich ein Platzproblem. Bitte machen Sie mir ein Angebot. Ich kann einen stilistisch und höhenmäßig passenden Hocker dazu geben. Im Moment steht das Instrument ebenerdig.

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